Das Problem langer Wartezeiten nicht den Ärzten in die Schuhe schieben – Wir brauchen dringend mehr Kassenstellen!

Lange Wartezeiten in den Ordinationen sind bedauerlich und gehen zulasten der Patientinnen und Patienten. Wir lassen aber nicht zu, dass dieses Problem uns Ärztinnen und Ärzten in die Schuhe geschoben wird, so wie das in einem Artikel im KURIER der Fall ist. Was wir brauchen, sind die dringend benötigten zusätzlichen Kassenarztpraxen.

Die heutige Realität: Immer weniger Kassenärzte müssen immer mehr Patienten versorgen. Angesichts einer größer und älter werdenden Bevölkerung sowie der Fortschritte der modernen Medizin steigt der medizinische Versorgungsbedarf. Wir weisen seit Jahren auf einen drohenden Ärztemangel hin, was jedoch von der bisherigen Politik weitgehend ignoriert wurde.

Die heute in einer Aussendung von Bundesministerin Mag. Hartinger-Klein ausgesprochene Einladung zu einem Gespräch mit Vertretern von Ärztekammer und Hauptverband ist begrüßenswert. Wir brauchen schnellstmöglich eine Lösung für den immer akuter werdenden Ärztemangel im Bereich der Hausärzte, um die medizinische Versorgung für die Menschen in Österreich zu gewähren. Ich lade gerne Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger ein, sich dafür stark zu machen, diesen gesundheitspolitischen Notstand zu beheben.

Insgesamt fehlen über alle Fächer verteilt 1.300 Kassenarztpraxen in Österreich – gerechnet vom Stand des Jahres 2000. Dazu steht gerade in den kommenden Jahren eine Pensionierungswelle bei den Hausärzten bevor. Wenn also nicht bald etwas passiert, haben wir ein großes Problem.

Mit dem Schlechtreden der Leistung der Ärzteschaft wird man junge Medizinerinnen und Mediziner aber nicht für eine Hausarzttätigkeit motivieren können. Der Hausarztberuf muss aufgewertet werden, sofort!