Keine Toleranz bei Drohung und Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte!

Drohungen und Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte und ihre Teams sind ein zunehmend ernstes Problem. Ein Problem, das in der Pandemie durch radikalisierte Impfkritiker und Maßnahmengegner verschärft wird. Ich fordere deshalb einmal mehr Null Toleranz bei Bedrohung, Ausschreitungen, Arbeitsbehinderung und digitaler Hasskriminalität gegenüber Ärztinnen und Ärzten.

Ärzte und ihre Mitarbeitenden geben unter dramatisch erschwerten Bedingungen seit zwei Jahren ihr Bestes, sie arbeiten bis zum Anschlag und leiden oft unter schwerer psychischer Belastung. Dass sie bedroht und bei ihrer Arbeit behindert werden, dass impfende Ärzte als „Mörder“ diffamiert werden, dass medizinisch ungerechtfertigte Ausnahme-Atteste für Impfgegner erzwungen werden sollen, das muss konsequent und streng geahndet werden.

Bereits vor einigen Jahren gaben in einer Online-Umfrage unter Wiener Kassen-Allgemeinmedizinern 80 Prozent aller, die unsere Fragen beantwortet haben, an, in den vorangegangenen zwei Jahren verbal bedroht worden zu sein. 10 Prozent wurden körperlich bedroht.

Wir haben daraufhin Spezialkurse für Kolleginnen und Kollegen angeboten, wie mit Bedrohung und Gewalt in der Praxis umzugehen ist, die ein sehr gutes Echo gefunden haben. Diese Kurse mussten in der Pandemie unterbrochen werden, wir werden sie aber ehestmöglich wieder anbieten.

Ich fordere den konsequenten Einsatz aller gesetzlichen Möglichkeiten der Prävention und strafrechtlichen Verfolgung bei Drohungen und Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte. Wir brauchen einen politischen und gesellschaftlichen Konsens, dass die Gewaltbereitschaft von Außenseitern weder die Arbeit und das Leben von Vertretern von Gesundheitsberufen bedrohen, noch die Gesundheitsversorgung gefährden darf.

Hier sind Politik und Exekutive in die Pflicht zu nehmen.