Fehlende Umsetzungsverordnung lähmt Impfmanagement

Wir Ärztinnen und Ärzte sind bereit, die Bevölkerung zu impfen. Aber wir werden bei vielen Fragen in Bezug auf die praktische Durchführung der Corona-Impfung nach wie vor im Dunkeln gelassen. Das Management im Gesundheitsministerium ist leider mangelhaft.

Bis heute fehlt die Umsetzungsverordnung, die regelt, unter welchen Voraussetzungen welcher Arzt impfen kann. Dass der Gesundheitsminister die ihm noch verbleibenden Bundeskompetenzen im Impfmanagement nicht wahrnimmt, führt zu viel Chaos und Ratlosigkeit. Beispielsweise müssen die Klärung der Einbindung der Wahlärzte und Arbeitsmediziner in das Impfkonzept und die Klärung der Konditionen für Impfungen in Alten- und Pflegeheimen sowie für Impfungen in Impfstraßen endlich erfolgen. Es gibt dazu bereits längst eindeutige Vereinbarungen zwischen der Österreichischen Ärztekammer und dem Ministerium – es muss nur noch die rechtliche Umsetzung erfolgen. Was sind Vereinbarungen und Minister-Unterschriften denn sonst wert?

Täglich werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ÖÄK und in den Landesärztekammern mit Fragen aus der impfwilligen Ärzteschaft überhäuft, die nicht beantwortbar sind, weil die Bestimmungen durch das Bundesministerium fehlen .

Wir haben jetzt diese große Chance, durch strukturiertes Impfen die Pandemie schnell in den Griff zu bekommen – aber es scheitert am fehlenden Management im Gesundheitsressort. Ich appelliere eindringlich an das Gesundheitsministerium: Bitte nehmen Sie ihre Bundeskompetenzen endlich wahr!