Long-COVID-Betreuung: ÖGK, bitte aufwachen!

Zu unserer Pressekonferenz vergangene Woche haben wir leider bisher keine brauchbare Antwort der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) auf unsere Forderungen zu einer adäquaten Long-COVID-Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten erhalten. Dass ÖGK-Obmann Andreas Huss die Landesärztekammern um Vorschläge gebeten hat, zeigt zwar, dass hier offenbar ein gewisses spontanes Umdenken stattgefunden hat. Schließlich hat die Wiener Ärztekammer genau das schon vor Monaten getan, für die gemachten Vorschläge fühlte sich die Sozialversicherung aber nicht zuständig.

Doch der Vorschlag des ÖGK-Obmanns geht natürlich auch an einem großen Problem vorbei, das ebenfalls bereits von der niedergelassenen Ärzteschaft aufgezeigt wurde: Wir brauchen keinen Bundesländer-Fleckerlteppich mit neun verschiedenen Lösungen, sondern wir brauchen die bestmögliche Versorgung für die Menschen – unabhängig davon, welchen Meldezettel sie haben. Ansonsten stellt sich die Frage, warum es überhaupt eine zentrale ÖGK braucht.

Für uns ist der offensichtlichste Effekt, dass wir von den ÖGK-Länderstellen und der ÖGK-Zentrale jetzt im Kreis geschickt werden. Die ÖGK hätte nun die Chance, endlich für eine Harmonisierung über die Ländergrenzen hinaus zu sorgen und damit die sündteure Kassenfusion zumindest ansatzweise zu begründen.

Die Ärzteschaft hat ihre Hausaufgaben schon längst erledigt. Es ist im Sinne der Patientenversorgung mehr als bedauerlich, dass Bürokratie und Politik immer zu spät reagieren.