Alles Gute für 2019: Ein Ausblick zum Jahreswechsel!

Zum Jahresende liegt es nahe, einen standespolitischen Ausblick ins nächste Jahr zu riskieren. Es wird, das lässt sich mit Sicherheit sagen, nicht frei von Herausforderungen sein. Viele davon lassen sich wohl zum Teil noch nicht abzuschätzen bzw. betreffen Details, die aber sehr folgenreich sein können. Darüber werde ich Sie natürlich auf dem Laufenden halten.

Was aber werden aus heutiger Sicht 2019 die größten Herausforderungen für uns Ärztinnen und Ärzte werden? Lassen Sie mich hier drei Themen hervorheben.

Zusammenlegung der GKKs für Ärzte verträglich gestalten

Eine unmittelbare Herausforderung wird die Zusammenlegung der GKKs zur Österreichischen Gesundheitskasse sein, und es gilt, diese für Ärzte verträglich zu gestalten. Bei der Umsetzung der Sozialversicherungsreform müssen regionale Gegebenheiten ausreichend berücksichtigt werden. Ich erwarte mir einen Bürokratieabbau und erhoffe mir weniger Ideologie und mehr Pragmatismus. Dass von den Allgemeinmedizinern mit GKK-Vertrag in den nächsten zehn Jahren 55 in Pension gehen, und von den Fachärzten 60 Prozent, muss von der Politik unbedingt ernst genommen werden. Schluss mit faulen Ausreden und Apperzeptionsverweigerung im Stil von wir hätten in Österreich ja eh eine hohe Ärztedichte und bloß ein „Verteilungsproblem“. Vielmehr müssen die Rahmenbedingungen für die niedergelassene ärztliche Tätigkeit wieder so attraktiv werden, dass sich möglichst viele Jungmediziner für die Niederlassung entscheiden.

Zum Dauerbrenner-Thema Ärztemangel mit Politik ins Gespräch kommen

Zweitens müssen wir zum Dauerbrenner-Thema Ärztemangel mit der Politik ins Gespräch kommen. In den nächsten 10 Jahren erreichen etwa 50 Prozent der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte das Pensionsantrittsalter und der ärztliche Nachwuchs bleibt zahlenmäßig weit hinter dem Notwendigen zurück. Wenn da nichts sehr schnell sehr wirksame Maßnahmen ergriffen werden, sind wir in ein paar Jahren mitten drin in einem fatalen ärztlichen Versorgungsmangel – hier laden wir die Bildungs- und Gesundheitspolitik, die Sozialversicherungen und alle involvierten Interessensvertretungen zu einem lösungsorientierten Dialog ein, der möglichst umgehend beginnen sollte.

Digitalisierung im Gesundheitsbereich muss von Ärzten mitgestaltet werden

Und drittens natürlich müssen wir die Digitalisierung im Gesundheitsbereich im Auge behalten. Die Entwicklungen in Richtung Digitalisierung und Online-Medizin müssen unbedingt von uns Ärzten mitgestaltet werden, weil da auch massive Geschäftsinteressen von Anbietern solcher Technologien im Spiel sind, und dabei nicht immer der Vorteil für Ärzte und Patienten maßgeblich ist. Wir müssen aufpassen, dass sich der E-Health-Prozess nicht verselbstständigt und auf Kosten der Behandlungsqualität und der Arzt-Patient-Beziehung geht. Entscheidend ist, dass bei Diagnosen und Therapien immer eine Ärztin oder ein Arzt die Letztentscheidung hat. Ärzte müssen diese Prozesse begleiten, Ergebnisse interpretieren und im Rahmen unserer Freiberuflichkeit und der ärztlichen Verantwortung vorgehen können. Fazit: E-Health soll uns Ärzte unterstützen, aber keinesfalls ersetzen.

Der Arztberuf muss ein Freier Beruf bleiben!

Bitte unterstützen Sie die Ärztevertretung bei ihren Bemühungen, die Gegenwart und Zukunft unseres Berufs positiv zu beeinflussen und u. a. Bürokratisierung, Konzernisierung und Kommerzialisierung in der Medizin einen Riegel vorzuschieben. Der Arztberuf muss ein Freier Beruf bleiben!

Ich wünsche Ihnen und Ihren Nächsten ein gutes, erfolgreiches und gesundes Jahr 2019!