Ausbau der kassenärztlichen Versorgung: Patientenmilliarde muss JETZT ins Gesundheitssystem investiert werden

Grundsätzlich ist es ja erfreulich, dass unsere jahrelangen Warnungen vor einem Ärztemangel in Österreich bei der Politik angekommen sind – inzwischen selbst bei  der SPÖ, die in der Vergangenheit dieses Problem stets geleugnet hat und von einem „Verteilungsproblem“ bei „der höchsten Ärztedichte Europas“ halluziniert hat.

Fein, dass jetzt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner den Ärztemangel – und da konkret den Hausärztemangel – auf ihre oppositionspolitische To-Do-Liste gesetzt hat. Leider fiel ihr das erst jetzt als Oppositionschefin ein, und nicht bereits in ihrer Zeit als Gesundheitsministerin – aber besser spät als nie.

Die von Rendi-Wagner präsentierten Lösungsansätze gehen aber nicht weit genug: Primärversorgungszentren (PHC) und Digitalisierung werden unsere Probleme nicht lösen. Vielmehr brauche es dringend und rasch ganz konkrete Schritte, um dem Ärztemangel zu begegnen. An allererster Stelle fordere ich diesbezüglich von der aktuellen Bundesregierung, dass die angekündigte „Patientenmilliarde“ jetzt fließen muss und in die Gesundheitsversorgung investiert wird.

In diesem Zusammenhang fordere ich auch den dringend nötigen Ausbau der Kassenplanstellen in unterversorgten Bereichen und Regionen, und das bei Rahmenbedingungen, die von Ärztinnen und Ärzten als ausreichend attraktiv gesehen werden.

Ich appelliere an die Bundesregierung, unsere Warnungen ernst zu nehmen und aktiv zu werden, damit die Gesundheitsversorgung der Österreicherinnen und Österreicher auf dem hervorragenden Niveau bleiben kann, um das wir weltweit noch beneidet werden. Ohne gezielte Maßnahmen steuern wir nämlich auf Versorgungsengpässe zu, und auch eine dauerhafte Entlastung der schon jetzt überlasteten Spitalsambulanzen wird nicht möglich sein.