50 Jahre Ärztefunkdienst: Eine rundum positive Bilanz

Der 1969 ins Leben gerufene Ärztefunkdienst ist das Paradebeispiel einer Erfolgsgeschichte ohne Wenn und Aber. Möglich wurde diese nicht nur durch den unermüdlichen Einsatz von Ärztinnen und Ärzten im vergangenen halben Jahrhundert, sondern auch durch das konstruktive Zusammenwirken mehrerer Player des Wiener Gesundheitssystems.

Gemeinsam ist es gelungen, nicht nur einen klar Patienten-orientierten und deshalb auch sehr stark nachgefragten Service auf- und auszubauen, sondern auch ein gesundheitspolitisch und gesundheitsökonomisch intelligentes Produkt zu implementieren. Ein Angebot, dass zum Beispiel Notfallambulanzen sinnvoll entlastet und dabei hilft, Kosten zu sparen, ohne dass dies der Qualität der Patientenversorgung abträglich ist.

Einige Zahlen zu den erbrachten Leistungen

  • Insgesamt sind rund 200 Ärztinnen und Ärzte für den Wiener Ärztefunkdienst tätig.
  • Diese absolvierten im 2018 rund 73.000 Visiten, um 1.500 mehr als im Jahr davor. Zusätzlich wurde der Ärztefunkdienst im Vorjahr zu 1.800 Totenbeschauen gerufen.
  • Die unter der Notfallnummer 141 beim Ärztefunkdienst eingegangenen Anrufe lagen im Vorjahr bei etwa 142.000, und damit um 5.000 über den Zahlen des vorangegangenen Jahres.

Eine quantitativ klar steigende Tendenz also.

Ausweitung der Leistungspalette

Die Leistungspalette wird aber auch strukturell deutlich ausgeweitet:

  • Zusätzlich zum telefonischen und hausärztlichen Service bietet wochentags ab 16.00 Uhr und an Wochenenden von 10.00 bis 22.00 Uhr die Allgemeinmedizinische Akutordination des Ärztefunkdienstes im AKH Wien ihre Leistungen an.
  • An Wochenenden und Feiertagen betreibt der Ärztefunkdienst außerdem eine Allgemeinmedizinische Ordination im 15. Bezirk und zwei kinderärztliche Wochenendnotdiensteinrichtungen im AKH Wien beziehungsweise im SMZ-Süd.
  • Seit Dezember des Vorjahres gibt es zur Entlastung der Notfallaufnahme sowie der Kinderambulanz auch eine Allgemeinmedizinische Akutordination im SMZ-Ost.

Vor dem Hintergrund der Knappheit an niedergelassenen Kassen-Allgemeinmedizinern und -Pädiatern, aber auch der Entlastung von Notfallambulanzen gewinnen solche Serviceeinrichtungen besondere Bedeutung. Das gilt zunächst einmal für den Einzelfall, wenn es darum geht, ergänzend zu den Öffnungszeiten der Ordinationen ein Versorgungsangebot bereit zu stellen.

Das gilt aber auch generell versorgungspolitisch und gesundheitsökonomisch: So konnte zum Beispiel in den ersten beiden Jahren ihres Bestehens die Allgemeinmedizinische Akutordination des AKH Wien durch die Übernehme von rund 40.000 Patientinnen und Patienten die dortige Notfallambulanz massiv entlasten. Das bedeutete kürzere Wartezeiten für echte Notfälle und weniger Kosten.

Im Übrigen bedurften nur sieben Prozent der in der Allgemeinmedizinische Akutordination des AKH Wien betreuten Patienten einer weiteren spitalsinternen fachärztlichen Behandlung.

Strukturentlastend wirkt sich auch die Kooperation des Ärztefunkdienstes mit dem Wiener Roten Kreuz aus:  Im Callcenter eingehende Anrufe werden auch dahingehend überprüft, ob der konkrete Fall an den Ärztefunkdienst weitergeleitet wird, oder an den Rettungsdienst des Roten Kreuzes, oder ob überhaupt eine telefonische Beratung ausreicht.

Dank an alle, die diesen Erfolg möglicht gemacht haben

Die Bilanz zum Ärztefunkdienst nach fünf Jahrzehnten seiner Existenz fällt also in jeder Hinsicht rundum positiv aus. Für all die menschlichen, medizinischen, administrativen und gesundheitspolitischen Anstrengungen, die hinter diesem Erfolg stehen, möchte ich meinen tief empfundenen, herzlichen Dank aussprechen.