Corona-Krise: Ausgleichs-Zahlungen auch für Ärztinnen und Ärzte

Heute in den Räumlichkeiten der APA eine virtuelle Pressekonferenz mit Präsident Thomas Szekeres, Vizepräsident Wolfgang Weismüller und mir zum Thema Corona-Zwischenbilanz in Wien. Ich hebe die beeindruckenden Leistungen und den enormen Einsatz niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Allgemeinen und der MitarbeiterInnen des Ärztefunkdienstes im Besonderen während der Krise hervor. Es darf nicht sein, dass diese Kolleginnen und Kollegen dafür büßen dürfen, dass sie unter persönlichem gesundheitlichem und wirtschaftlichem Risiko ihre Ordinationen offenhalten mussten, am Ende des Tages dann aber dafür sogar zahlen müssen, weil sie weniger Einnahmen hatten und zum Teil auf ihr privates Vermögen zurückgreifen mussten, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Im Unterschied zu anderen Branchen mussten Vertragsärzte ihre Ordinationen offenhalten, hatten aber zum Teil um bis zu 90 Prozent weniger Patientenaufkommen, weil die Patientinnen und Patienten aus Präventionsgründen Ordinationen nur in Notfällen aufsuchten und die Tarifmodelle der Sozialversicherung nicht auf Telemedizin ausgerichtet sind.

Weniger Patientinnen und Patienten bedeuteten einen Umsatzrückgang um bis zu 90 Prozent, das aber bei gleichbleibenden laufenden Kosten. Hier fordern wir von der Politik, dass letztendlich die Republik ausgleichend eingreifen muss, sofern die Sozialversicherungen das nicht machen können. Denn alle erhalten Zuschüsse in Millionenhöhe, für alle gibt es Pakete: für die Gastronomie, für den Handel, die Friseure, die persönlichen Dienstleister. Das ist gut so, es muss aber auch für Ärztinnen und Ärzte gelten.