Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der ärztlichen Freiberuflichkeit, von Niedergelassenen ebenso wie von Spitalsärzten. Dass der Arztberuf ein Freier Beruf ist, ist ein hohes Gut und hat gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Leider wird das in den öffentlichen Diskussionen viel zu selten thematisiert.
Als Angehörige Freier Berufe erbringen wir aufgrund unserer besonderen Qualifikation unsere Leistungen persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig im Interesse unserer Auftraggeber und der Allgemeinheit. Zumindest sollte das so sein, denn unsere Freiberuflichkeit ist vielfach bedroht: durch Kommerzialisierung, Konzernisierung, Bürokratisierung und staatliche Gängelung.
Es darf nicht sein, dass die ärztliche Diagnose- und Behandlungsfreiheit durch bürokratische und kommerzielle Vorgaben von Nicht-Ärzten eingeschränkt werden. Es darf nicht sein, dass wir Ärztinnen und Ärzte gezwungen sind, gegen besseres Wissen und Gewissen zu handeln.
Ich bin davon überzeugt, dass der Erhalt der Freiberuflichkeit ein bestimmendes Thema der ärztlichen Standesvertretung bleiben wird. Die Freiberuflichkeit muss nicht nur erhalten und verteidigt, sondern sie muss weiter ausgebaut werden. Dafür setze ich mich ein.